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Stellungnahme zum Koalitions-Vertrag CDU-SPD

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„Das Wohl unserer Kinder muss im Ministerium endlich zur Chefsache erklärt werden!“

Es darf nicht länger der Fall sein, dass Eltern das Gefühl haben, sich
zwischen einer hinreichenden Betreuungskapazität und der Qualität der Bildung und
Betreuung ihrer Kinder entscheiden zu müssen!


Die LEV begrüßt das klare Bekenntnis von CDU und SPD, die LEV in ihrer Arbeitsfähigkeit
unterstützen zu wollen. Als einen wesentlichen Meilenstein sehen wir hierbei die zeitnahe und flächendeckende Etablierung von Kreis-elternvertretungen.


Die systematische Entwicklung von Qualität und der
zielführende Einsatz finanzieller Mittel bedarf unbedingt eines indikatorenge-stützten Monitorings.


Nur auf diese Weise kann beurteilt werden, inwiefern sich getätigte Investitionen
in einer tatsächlichen Änderung der Qualität der pädagogischen Arbeit, in der
Arbeitszufriedenheit der Fachkräfte und in deren beruflichem Entscheidungs-verhalten niederschlagen und eine weitere Fehlsteuerung vermieden werden.

Die KiTa-LEV Hessen begrüßt den im Koalitionsvertrag und bereits in den zuvor mit den familienpolitischen Sprecherinnen von CDU und SPD geführten Gesprächen zum Ausdruck gebrachten Willen der Politik, Kinder und Familien ins Zentrum ihrer Politik zu stellen.


Kindertageseinrichtungen werden nicht (mehr) nur als Orte der Betreuung, sondern endlich als Orte der Bildung verstanden, an denen Kinder unabhängig von Hintergrund, Lebenslage, Geschlecht und individuellen Bedürfnissen über gleiche Bildungschancen verfügen und sich frei entfalten können sollen. Widersprüchlich ist in unseren Augen von daher, dass der Themenbereich „Kinderbetreuung“ im Vertrag nicht in Kapitel 1 („Aus Überzeugung für beste Bildung“) angesiedelt ist und damit nicht ausdrücklich als Adressat der zahlreichen u.a. für die schulische und Weiterbildung geplanten Maßnahmen benannt ist. Inklusion darf z.B. nicht erst in der Grundschule beginnen!


Im Vertrag werden zentrale Bedürfnisse und Ansprüche von Familien mit jungen Kindern thematisiert, die derzeit im Falle vieler Familien nicht erfüllt werden – wie die Verlässlichkeit von Betreuungszeiten, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die besonderen Herausforderungen alleinerziehender Elternteile. Die Sicherstellung verlässlicher Betreuungszeiten stellt für Familien einen wesentlichen Faktor dar und kann nur durch die Bereitstellung ausreichenden Fachpersonals gelingen. Insoweit begrüßt die LEV, dass sich die Koalitionspartner durch Lösungsansätze wie die Ausweitung von Ausbildungskapazitäten, finanzielle Anreize während der Ausbildung und verbesserte Rahmenbedingungen in der Praxis aktiv dafür einsetzen, Fachkräfte zu gewinnen und zu binden.


Wir nehmen positiv zur Kenntnis, dass neben der angestrebten Anpassung der Betreuungskapazitäten auch die Erhöhung der Qualität der Arbeit in unseren Kindertageseinrichtungen explizit als Entwicklungsziel genannt wird. Speziell werden mehr Zeit für die unmittelbare pädagogische Arbeit und die Schlagwörter „Prozess- und Interaktionsqualität zwischen Kind und Fachkraft“ als Ziele eines Qualitäts- und Entwicklungsplans genannt, der zusammen mit den Kommunen erarbeitet wird und bis 2025 vorliegen soll. Es darf nicht länger der Fall sein, dass Eltern das Gefühl haben, sich zwischen einer hinreichenden Betreuungskapazität und der Qualität der Bildung und Betreuung ihrer Kinder entscheiden zu müssen!


In diesem Kontext würdigen wir speziell auch den Stellenwert, den das Thema Kinderschutz im Vertrag einnimmt. Neben der Sicherstellung von Bildungs- und Betreuungsangeboten ist es der LEV ein oberstes Anliegen, dass der Schutz unserer Kinder vor jeglicher Form von körperlicher, psychischer und seelischer Gewalt in der KiTa stets gewährleistet ist. Wir nehmen als KiTa-Landeselternvertretung Hessen zur Kenntnis, dass sich CDU und SPD aktiv dafür einzusetzen, eine „Kultur des Hinsehens“ zu schaffen, um den Schutz unserer Kinder jederzeit und unbedingt sicherzustellen – sowohl in ihren Familien als auch in der KiTa. Den vertraglich vereinbarten Aufbau eines Kinderschutzzentrums, u.a. zur Qualifizierung von im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe tätigem Personal und zur Förderung von Forschung zum Thema Kinderschutz, halten wir zur Zielerreichung für unerlässlich. Die systematische Entwicklung von Qualität und der zielführende Einsatz finanzieller Mittel bedarf unbedingt eines indikatorengestützten Monitorings. Nur auf diese Weise kann beurteilt werden, inwiefern sich getätigte Investitionen in einer tatsächlichen Änderung der Qualität der pädagogischen Arbeit, in der Arbeitszufriedenheit der Fachkräfte und in deren beruflichem Entscheidungsverhalten niederschlagen und eine weitere Fehlsteuerung vermieden werden.

 

Im Vertrag werden vielversprechende Lösungsansätze benannt; konkrete Schritte Richtung Umsetzung und klare Verantwortlichkeiten sind dahingegen kaum definiert. Wir erwarten, dass durch eine eigens zu diesem Zweck zusammengestellte „Task Force“ dem akuten Handlungsdruck entsprechend zeitnah konkrete Konzepte entwickelt und implementiert werden. Dieser sollen möglichst alle relevanten Stakeholder angehören. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Belange unserer Kinder umfassend berücksichtigt werden und Megathemen wie Inklusion im Bereich KiTa nicht länger vernachlässigt werden.

 

Qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung ist nicht nur das Recht von Familien und ihren Kindern, sondern stellt eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben unserer Zeit dar. Nachlässiges Handeln heute bedeutet irreversible gesellschaftliche Konsequenzen in der Zukunft.

 

Um der KiTa-Krise effektiv zu begegnen, muss das Wohl unserer Kinder im Ministerium endlich zur Chefsache erklärt werden!


In diesem Sinne wünschen wir uns zeitnah verbindliche Absichtserklärungen in Form von konkreten und messbaren Zielen und den zur Zielerreichung geplanten Maßnahmen, von klar definierten und zeitlich fixierten Meilensteinen sowie die Benennung klarer Verantwortlichkeiten.


Die LEV begrüßt das klare Bekenntnis von CDU und SPD, die LEV in ihrer Arbeitsfähigkeit unterstützen zu wollen. Als einen wesentlichen Meilenstein sehen wir hierbei die zeitnahe und flächendeckende Etablierung von Kreiselternvertretungen.

 

Die KiTa-LEV Hessen freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Ministerium und der Politik, um der KiTa-Krise aktiv gemeinsam entgegenzuwirken. Für das Wohl unserer Kinder!

Kinder spielen Duplo

Wir sind gewählt!

Hier entsteht gerade der Internetauftritt der am 30.6.2023 erstmals gewählten hessischen Kita- und Tagespflege Landeselternvertretung. Die ersten wichtigen Informationen haben wir für euch schon eingestellt.

Unsere Internetseite befindet sich gerade im Aufbau und ist kommissarisch. Sie ist noch nicht vollständig und das Design kann stellenweise nochmals verändert werden.

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